Magie

Magie (19)

Magie – Okkulte Wissenschaft oder Kunst, die uns lehrt, Dinge zu vollbringen, die über das menschliche Vermögen hinauszugehen scheinen. Auf den Glauben an die Magie kann & muß man jene Heilungen zurückführen, deren Bericht so außergewöhnlich klingt, daß sie etwas von Magie zu haben scheinen, die aber, wenn man den Dingen auf den Grund geht, fast immer frommer Trug oder Folgen jenes Aberglaubens sind, der leider nur allzu häufig über den gesunden Verstand, die Vernunft, ja sogar die Philosophie triumphiert hat. Unsere Vorurteile, unsere Irrtümer & unsere Torheiten halten sich alle an der Hand. Die Furcht ist die Tochter der Unwissenheit; diese hat den Aberglauben hervorgebracht, der seinerseits der Vater des Fanatismus ist – eine unerschöpfliche Quelle von Irrtümern, Illusionen, Phantomen, kurz einer überhitzten Einbildungskraft, die alles, worauf sie stößt, in Kobolde, Werwölfe, Gespenster, Dämonen verwandelt. Wie sollte man bei solcher Geistesverfassung nicht an alle Hirngespinste der Magie glauben? Wenn der Fanatiker fromm & gläubig ist (& auf diese Tonart ist er fast immer gestimmt), so glaubt er ein Magier zum Ruhme Gottes zu sein; er maßt sich zumindest das wichtige Privileg an, andere unwiderruflich zu erlösen oder zu verdammen: Es gibt keine schlimmere Magie als die der falschen Gläubigen.

POLIER DE BOTTENS

Dieses haben wir (wie immer durch einen Zufall darüber stolpernd) einem der Herzstücke der Aufklärung entnommen, Diderots Enzyklopädie.

Der uns vorliegenden Ausgabe entnehmen wir der am Ende befindlichen „Zeittafel der Encyclopédie“, die eine bewegende Auflistung bietet

1765 Gegen Ende des Jahres erscheint die Lage für die Publikation der letzten 10 Textbände günstig. Sie werden im Dezember mit der Angabe eines falschen Druckortes auf dem Titelblatt ausgeliefert.

Es war kein leichtes Unterfangen, die Veröffentlichung. Noch 6 Jahre zuvor, im März des Jahres 1759, setzte die Kirche, die sich ja, wie wir wissen, ansonsten modernen Entwicklungen gegenüber äußerst aufgeschlossen gab (und sich das bis heute glücklicher Weise bewahrt hat), das Werk auf den Index. Und der Vorsteher, Pabst Clemens der XII

fordert alle katholischen Eigentümer der Encyclopédie auf, diese durch einen Priester verbrennen zu lassen.

Wir wollen all diejenigen, die noch kein Weihnachtsgeschenk haben, anregen, dieses in die Liste der möglichen Schenkungen aufzunehmen, damit aus der Nachwelt der Mitwelt Inspiration für die Vorwelt geboten werden möge. Hier noch ein Vorschlag für eine Widmung

Liebe[r] [hier den Namen des/der Beschenkten eingeben]!

Nicht vergessen dieses Buch vor den Verbrennen auch zu lesen und danach auf <https://jottblog.langkau.name/category/magie/> zu klicken

Dein [hier den eigenen Namen, falls gerade zur Hand, eingeben]

jott


Diderots Enzyklopädie, Editoren: Anette Selig, Rainer Wieland, 1. Auflage 2013, AB – Die Andere Bibliothek GmbH & Co. KG. ISBN 978847700135

Denis Diderot : Wikipedia : <https://de.wikipedia.org/wiki/Denis_Diderot>

Bild: Herr Diderot bei der Arbeit.
(Bild entnommen der Wikimedia commons <https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Denis_Diderot_111.PNG>)

[Zitationshilfe] : „Magie (19)“ (Diderots Enzyklopädie), unter jottBlog : <https://jottblog.langkau.name/2025/10/19/magie-19/> : aufgerufen am 00.00.20xx.

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Magie (18)

Frau Kloiber wird uns sicherlich verzeihen, dass wir aus ihrem t3n-Artikel

Quantenphysik und KI: Warum neue Technologien magisch wirken – und das Big Tech in die Hände spielt

…die nachfolgende Passage zitieren, die sehr schön ein Vorkommnis zusammenfasst:

Eliza sollte beweisen, dass Chatbots keine Magie sind, denn diese Maschinen können menschliches Denken und Fühlen nicht wirklich nachahmen.

Doch das Experiment ging nach hinten los. Nutzer:innen nahmen das Programm erstaunlich ernst, vertrauten ihm intimste Dinge an und waren überzeugt, dass mehr dahintersteckte als ein paar simple Muster und Schlüsselwörter. Selbst als Weizenbaum panisch den Source Code veröffentlichte, tat das den Spekulationen keinen Abbruch.

Und dann kann Frau Kloiber auch erklären, warum das so geschah:

Man muss wissen: Wir Menschen sind so gebaut, dass wir zwar rational begreifen, dass Magie nicht existiert, wollen sie aber trotzdem erleben.

Wir haben nun rational begriffen, dass Magie nicht existiert, wissen aber immer noch nicht, was genau Magie ist – weil sie nicht existiert? Das kann nicht sein, wir haben sie doch schon sooft entdeckt! (Aber in allen bislang aufgeführten Einträgen der jottBlog-Kategorie Magie ist – verflixt noch mal – einfach keine Linie zu erkennen…)

jott


t3n-Artikel : <https://t3n.de/news/quantenphysik-und-ki-warum-neue-technologien-magisch-wirken-und-das-big-tech-in-die-haende-spielt-1711253/>

ELIZA


[Zitationshilfe] : „Magie (18)“ (Quantenphysik, KI und nichtexistente Magie), unter jottBlog : <https://jottblog.langkau.name/2025/10/09/magie-18/> : aufgerufen am 00.00.20xx.

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Magie (17.2)

Auf der IFA spricht ein Bosch-Vertreter eines Kochautomaten (…) verschwörerisch von der „echten AI Magic“, die sich allerdings für niemanden sichtbar hinter der Haube des Geräts abspielt.

Es ist gut, dass Herr Först dieses für uns aufgedeckt hat und einen Scharlatan demaskiert! (Aus: netzpolitik.org „Trugbild: Die neue Einsamkeit“, 05.10.2025)

jott


[Zitationshilfe] : „Magie (17.2)“ (Kochautomat und Scharlatan), unter jottBlog : <https://jottblog.langkau.name/2025/10/06/magie-17-2/> : aufgerufen am 00.00.20xx.

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Magie (17)

Analoge Magie und digitale Kompromisse: Click Boom Flash # 47 „Sofortbilder“

„Sofortbildfotografie ist auch weiterhin ein großer Markt“, sagt Redakteur Hendrik Vatheuer im Gespräch über Polaroid, Instax und den Reiz des Unberechenbaren.

Diese Einleitung wollen wir einem Artikel entnehmen, den heise uns dankenswerter Weise zur Verfügung stellt und der bereits die nötige Information für die jottBlog-Kategorie „Magie“ enthält. Doch auch im weiteren Text wird es noch einmal interessant, denn

Neue hybride Sofortbildkameras vermischen Analoges und Digitales – für Hochzeiten praktisch, für Puristen aber ein Bruch der Magie.

Wir wollen zugeben, dass wir uns nie Gedanken über die Praktikabilität einer Vermischung des Analogen und Digitalen in der Photographie gemacht haben. Weder im Allgemeinen, noch im Speziellen, noch ganz besonders in Bezug auf Hochzeiten. Es entzieht sich uns auch die Einsicht, warum die Praktikabilität ganz besonders auf den drittgenannten Fall zuträfe

Wir rätseln auch, ob die Verfasserin des Artikels, Frau Hohmann, vielleicht die Hochzeit des Bruches der Magie zwischen den sich Vermählenden bezichtigt. Nein, vermutlich meint sie doch eher die „hybride Sofortbildkamera“. Sicherlich.

Es bleibt aber die Frage, wie wir uns einen Bruch der Magie vorstellen müssen, so oder so.

jott


heise Artikel : <https://www.heise.de/news/Analoge-Magie-und-digitale-Kompromisse-Click-Boom-Flash-47-Sofortbilder-10671032.html> abgerufen am 29.09.2025


[Zitationshilfe] : „Magie (17)“ (), unter jottBlog : <https://jottblog.langkau.name/2025/09/29/magie-17/> : aufgerufen am 00.00.20xx.

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Magie (16)

Herr Greg Joswiak, Apples weltweiter Marketingboss, macht sich mal etwas Luft

Das Hineinregieren in Apples Produkte will der Konzern nicht länger hinnehmen, die EU nehme den Produkten „die Magie“.

Wir wollen uns sicher sein: der Magie-Entzug, den wir – laut Herrn Joswiak dem Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union zu zuschreiben haben – liest sich im Original so:

They want to take the magic away – of having a tightly integrated experience that Apple provides – and make us like the other guys.

Nun durch Gewissheit beruhigt, wollen diesen Eintrag verdient in die jottBlog-Kategorie Magie einsortierten – nicht ohne abschließend zu kombinieren, dass „the other guys“ dann wohl Nicht-Magier sind.

jott


Digital Markets Act (DMA) : Wikipedia : <https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_%C3%BCber_digitale_M%C3%A4rkte>

Das Original : BBC-Artikel : <https://www.bbc.com/news/articles/cly930y90lro>


[Zitationshilfe] : „Magie (16)“ (Apple, Europäische Union, Digital Markets Act, DMA), unter jottBlog : <https://jottblog.langkau.name/2025/09/25/magie-16/> : aufgerufen am 00.00.20xx.

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Magie (15)

Beneath Igor Levit’s fingers, Johann Sebastian Bach’s music is sheer magic… The fingers of this Russian pianist are those of a virtuoso of the first order. (MUSICA)

Dies dürfen wir dem Begleitbüchlein von Herrn Levits „Beethoven Complete Piano Sonatas“ entnehmen, in dem eben auch etwas Werbung für weitere Einspielungen zu finden ist, wie die Obige („Bach Partitas“), die dieses durchaus verdient hat.

jott


Beethoven Complete Piano Sonatas

Bach Partitas

Igor Levit

MUSICA : ??? (Nach einer wilden Suche, die ihresgleichen in der Geschichte des GROBIs (GROsses Böses Internetz) sucht – – – kein Ergebnis; Hilfe bitte an Strombrief „jottBlog (at) langkau.name“)

(Alle Internetzverbinder abgerufen am 16.09.2025)


[Zitationshilfe] : „Magie (15)“ (Bach Partitas, Igor Levit), unter jottBlog : <https://jottblog.langkau.name/2025/09/16/magie-15/> : aufgerufen am 00.00.20xx.

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Magie (14)

KI ist mächtig, aber keine Magie. Sie ist im Kern Statistik auf Steroiden.

Diesen schwergewichtigen Satz entnehmen wir dem Online-Artikel eines technikorientierten Verlages, nämlich heise. Hier mit Überschrift und Teaser:

Wenn Intuition versagt: KI und die Grenzen unserer Vorstellungskraft

KI nutzt tausende Dimensionen, die wir nicht mehr erfassen können. Dieser Beitrag erklärt, was dahintersteckt – und warum Erfahrung unverzichtbar bleibt.

In diesem Artikel lernt auch der IT-/Mathematik-Unkundige (!) wie der Hase rennt, wenn wir uns in schwer vorstellbaren, mehrstelligen Dimensionen befinden. Beziehungsweise, wir uns diese vorstellen müssen, was wir nicht können. Macht aber nix, wie schon das Zitat andeutet.

Was wir jetzt noch gern von dem Adepten, dem äußerst geschickten Schreiberling, Herrn Roden, wüßten, ist: was ist Magie?

jott


Der Artikel unter heise : <https://www.heise.de/blog/Wenn-Intuition-versagt-KI-und-die-Grenzen-unserer-Vorstellungskraft-10590478.html>


[Zitationshilfe] : „Magie (14)“ (Mehrdimensionalität, KI und Steroide), unter jottBlog : <https://jottblog.langkau.name/2025/09/10/magie-14/> : aufgerufen am 00.00.20xx.

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Magie (13)

Jahre nach dem Chopin-Wettbewerb erläuterte Pogorelich, dass die Vorkommnisse in Warschau „magisch“ gewesen seien, er heute aber froh sei, die Zeit der Hysterie hinter sich zu haben.

Neulich, auf einem Klohmarft lustwandelnd, traf der Autor dieser Zeilen auf eine Compact Disc Digital Audio: Die Deutsche Grammophon hat für uns eine ganze Rutsche, von Herrn Pogorelich auf dem Klavier eingespielte Chopin-Liedchen auf Silberscheiben gepresst.

Der, der CD beigelegte Text weiß wohl viel von Chopin zu berichten, verliert aber kein Wort über Herrn Pogorelich, weswegen wir mal ins Wiki schauen und dort, weiter hinten, lesen dürfen, was wir eingangs zitierten.

Was da so magisch war, das lesen wir gerne nach, während wir dem op. 28 lauschen.

jott


„Compact Disc Digital Audio“, auch CD-DA oder Audio-CD, aber oft in dieser schnelllebigen Zeit auf „CD“ reduziert : Silberscheibe mit Musik drauf, ein von der Streaming-Industrie und den Hör-Schafen missachteter Tonträger, was allerdings (und glücklicherweise) dazu führt, dass diese Tonträger mit einem minimalem finanziellen Aufwand käuflich erworben werden können, meist auf Klohmärften und oft mit dem kostenlosen Goodie eines netten, erklärenden Textes, der dem, der Silberscheibe ein schützendes Zuhause gebenden Juwel-Case eingeschoben wurde – was den Streaming-Diensten nicht in den Sinn käme, so etwas zu tun, denn das triebe nur den journalistischen/redaktionellen Aufwand und die damit verbundenen Kosten in die Höhe. Ein weiterer, messbarer und un-magischer Kulturverlust.

Ivo Pogorelich : Wikipedia : <https://de.wikipedia.org/wiki/Ivo_Pogorelich>

Pogorelich / Chopin : discogs : <https://www.discogs.com/release/9699191-Chopin-Ivo-Pogorelich-4-Scherzi-24-Preludes-Sonata-No-2-Prelude-Op-45-Nocturne-3-Etudes-Polonaise>


[Zitationshilfe] : „Magie (13)“ (Ivo Pogorelich und Chopin), unter jottBlog : <https://jottblog.langkau.name/2025/08/29/magie-13/> : aufgerufen am 00.00.20xx.

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Magie (12)

Magischer Glaube an die zentrale Datenbank

Politiker:innen verbinden mit der zentralen Schüler-ID große Hoffnungen. Doch primär entsteht ein großes Datenschutzproblem und noch mehr Überwachung. Investitionen in Bildung könnten ganz woanders gebraucht werden. Ein Kommentar.

Das finden wir bei netzpolitik <https://netzpolitik.org/2025/schueler-id-magischer-glaube-an-die-zentrale-datenbank/> und Herr Reiter, der diesen verstörenden Artikel geschrieben hat, behauptet sogar, es gebe auch Äußerungen, wie

(…) andere versprechen sich bessere Noten

Na, da hätten wir einem immer schon gleich verdächtigen Glauben ebenfalls etwas mit Magie aufgebrezelt – wollen wir zugeben! Was wir nicht wollen, ist, dass geglaubt wird, der Schüler-ID sei der kleine Bruder der KI, aber wir dürfen sie ebenfalls in die Nähe des Wunder-Ponys bringen (siehe hier: KI-Unfall 52).

jott


[Zitationshilfe] : „Magie (12)“ (Schüler-ID), unter jottBlog : <https://jottblog.langkau.name/2025/08/29/magie-12/> : aufgerufen am 00.00.20xx.

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Magie (11)

Bild: „POP ROCKS“?

jott


[Zitationshilfe] : „Magie (11)“ („POP ROCKS“), unter jottBlog : <https://jottblog.langkau.name/2025/08/27/magie-11/> : aufgerufen am 00.00.20xx.

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