Elexir vitea

Wer war Alchemist?

Doch mit dem Siegeszug der Naturwissenschaft im Zeitalter Keplers, Galileis, Descartes oder Newtons trat der Gelehrte an die Stelle des Alchimisten. Die Aufklärung ersetzte das Wunder durch die Vernunft, in der das Mittelalter noch den »Geist des Bösen« gesehen hatte.

Diese zwei Sätze wollen wir dem Geleitwort des damaligen Ministerpräsidenten des Saarlandes (1985 – 1998), Oskar Lafontaine, entnehmen, welches er dem von Herrn van Dülmen 1987 herausgegebenem Buch „Hexenwelten“ widmete.

Wir wollen uns nicht weiter an den im Text verwobenen wissenschaftgeschichtlichen Kinkerlitzchen aufhalten, wer da an wessen Stelle getreten ist, und so fort…

….aber, wähnten wir uns in der Gewissheit, dass Herr Lafontaine, dem alchemistische Belange offensichtlich nicht wumpe waren, uns antworten wollen würde:

Wir würden ihn zu gern gefragt haben, was denn wohl die Zutaten seien für eine manifeste Weisheit, so dass wir aus unedlen Gesinnungen durch Transmutation eine Goldene Politik – nein, besser noch, eine lebenswerte Gesellschaft gewönnen!

jott


Hexenwelten (Magie und Imagination), Richard van Dülmen (Herausgeber), Fischer Verlag, 15.-16. Tausend: Februar 1993. ISBN 9783596243754. [Dieses Buch war eine Ergänzung zu einer damals gleichnamigen Ausstellung]

Oskar Lafontaine : unter Wikipedia (ein mächtiger Eintrag, in dem allerdings die Buchstabenfolge „alchem“ nicht vorkommt )-: aber Herrn Lafontaines Affinität zur damalig noch existierenden DDR!) <https://de.wikipedia.org/wiki/Oskar_Lafontaine> (abgerufen 02.08.2025)


[wissenschaftgeschichtliche Kinkerlitzchen] :

Isaac Newton : Wikipedia <https://de.wikipedia.org/wiki/Isaac_Newton>; und hier finden wir dann auch angemerkt:

Neben seinen physikalischen Arbeiten und dem Studium der Bibel beschäftigte er sich sein ganzes Leben hindurch auch mit Alchemie. 

…da wir ja nun wissen, dass man dem Wiki nicht immer glauben soll, finden wir das aber auch bestätigt in:

Geschichte der Alchemie, Claus Priesner, C.H. Beck, 2011. ISBN 9783406616013


[1. Zutaten / 2. manifeste Weisheit / 3. unedle Gesinnung / 4. goldene Politik / 5. lebenswerte Gesellschaft] :

Also, zuerst fummelte der Alchemist mit der materia prima (1.), diesem nebulösen Ausgangsstoff, den wir leichtgläubig als „Substanz in gewisser Weise“ verstehen wollen, den Stein der Weisen (2.; auch lapis philosophorum, auch ultima materia) zusammen. Dieser, nun auf dem Labortisch des Adepten liegend, kann nicht nur alles andere in seine Bestandteile auflösen, sondern auch transmutieren, nämlich unedle (3.) in edle (4.) Metalle, wie zum Beispiel in Gold. Und außerdem auch das eigentliche Ziel alchemistischer Bemühungen hervorbringen, das Elexir vitae (5.), mit dem man dann eine ganze Reihe schöner Sachen anstellen kann!

Lexikon der magischen Künste, Hans Biedermann, VMA-Verlag, 3. Auflage, 1998. ISBN 3928127594

Materia Prima (Die geheimen Bilder der Alchemie), Hans Biedermann, Matrix Verlag, 2006. ISBN 9783865391018

Alchemisten bei der Arbeit (2025) : zum Beispiel unter Spektrum der Wissenschaft („Kann ein Fusionsreaktor wirklich Gold herstellen?“) : <https://www.spektrum.de/news/kernfusion-kann-ein-fusionsreaktor-wirklich-gold-erbrueten/2280023> (abgerufen 02.08.2025)


[Zitationshilfe] : „Wer war Alchemist?“ unter jottBlog : <https://jottblog.langkau.name/2025/08/02/wer-war-alchemist/> (aufgerufen 00.00.20xx).

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