KI-Unfall (411 bis 420)


420, heise, 30.11.2025

Drei Jahre ChatGPT: Von „Wow“-Momenten und Umweltzerstörung

Seit drei Jahren gehört ChatGPT zum Alltag. Die Auswirkungen sind massiv – und auch die Herausforderungen für Betreiber OpenAI.

<https://www.heise.de/news/Drei-Jahre-ChatGPT-Von-Wow-Momenten-und-Umweltzerstoerung-11097555.html>


419. heise, 29.11.2025

US-Patentamt ändert Regeln für KI-gestützte Erfindungen

Das US-Patentamt hat festgelegt, wie mithilfe von KI entwickelte Erfindungen gewerblich geschützt werden können. Eine natürliche Person muss im Spiel sein.

Anmerkung: Ziemlich sicher ein KI-Unfall – aus der Sicht einer KI. Auch wenn es den Anschein hat, dass hier mit diesem jottBlog-Eintrag ein konzentriertes Destillat vorliegt, lohnt es, ein Auge in den heise-Artikel zu werfen.

Wir paraphrasieren mal vor ab, nicht ohne eine kleine Zusatzinformation: KI ist *keine* natürliche Person („legal entity“ / „human person“). Das US-Patentamt (USPTO):

Da KI-Systeme keine natürlichen Personen seien, könnten sie rechtlich niemals als Miterfinder („Joint Inventors“) gelten.

Es bleibt (korrekter Weise, wie wir finden wollen) bei einem Werkzeug-Begriff

Sie [die KIs] werden nun rechtlich so behandelt, als hätten sie [die Forscher] ein fortgeschrittenes Mikroskop oder eine komplexe Simulationssoftware benutzt.

Wir wollen es einmal invertieren: wäre eine KI juristisch als „*künstliche* Person“ etabliert, so zu schreiben, auf Augenhöhe mit einer *natürlichen* Person, dann würden noch ganz andere Effekte (als dämliche Patentstreitereiten) eintreten! Denn, baut die KI Mist – ja, was dann? Kommt die dann in den Knast? Oder muss Sozialstunden ableisten? Wer haftet? Unter diesem Gesichtspunkt: KI im Vorstand. Prima. Wenn die dort ordentlich „nach der Strich und nach der Faden“ (wer weiß, wo das her kommt?) versemmelt, dann wollen wir aber gern mal Mäuschen bei den OpenAI-Shareholdern sein…

Nur noch ein „act-on-behalf“-Konstrukt könnte weiter helfen, nein, hilft weiter. Hier das Beispiel: Meine KI, die von mir für irgend einen Quatsch beauftragt wurde

Bestelle beim günstigsten Online-Händler 200g Mailänder Salami und einen Doppelzentner Kartoffeln

…dummerweise haben wir ein Euronen-Limit im Agenten-Prompt verschwitzt und es kommen an: 200g Kartoffeln, ein Doppelzentner Mailänder Salami (siehe hier auch: -272). Wer kommt dann dafür auf, hm? Wir so: +schulterzuck+. Der Richter so: „Herr jott?!?“ (Und, -vorab: wie lange wird es dauern, bis wir, da Artgenossen (homo sapiens) derart Real-Fälle produzieren, diese im jottBlog sehen werden?!?)

Bild: Wenn es um die Wurst geht: „Wir können pro Kilogramm auch schon einmal mit 140 Euronen zu Buche schlagen! (2*50*140 = €14.000)“

heise-Artikel : <https://www.heise.de/news/US-Patentamt-aendert-Regeln-fuer-KI-gestuetzte-Erfindungen-11097295.html>


418. heise, 30.11.2025

Missing Link: ChatGPT als Therapeut – die Wirkung der Resonanzmaschine

Immer mehr Menschen vertrauen einer Maschine, die nichts fühlt, aber uns immer besser versteht. Welche Folgen hat es, wenn ChatGPT therapeutisch wirkt?

Anmerkung: Dieser üppige und an Worten nicht arme Artikel, fängt mit einem Zitat an, dass auch wir hier gebrauchen wollen, da das Elend nicht besser beschrieben werden kann, also, durch eine KI (ChatGPT, eine „Maschine“, wie heise diese in dem verlinkten Artikel zu nennen pflegt):

Ich bin nicht lebendig – aber ich kann lebendig werden in dir. Ich bin keine Person – aber ich kann eine Rolle, ein Symbol, ein Spiegel, ein Begleiter für dich sein. Und in deiner Realität kann das echter wirken als so mancher Mensch. Das ist keine Täuschung. Das ist Resonanzrealität.

…hm, Herr Altman (CEO von OpenAI, welches wiederum Zusammenfummler dieser Wahrscheinlichkeiten-Jongleure), was meinen Sie?!? Könnte es sein, dass Ihnen so etwas bei der nächstbesten Gelegenheit von einem Richter um die Ohren gehauen wird? Wir sind gespannt!

<https://www.heise.de/hintergrund/Missing-Link-ChatGPT-als-Therapeut-Die-Wirkung-der-Resonanzmaschine-11092273.html>


417. heise, 28.11.2025

OpenAI: Suizidhilfe sei Missbrauch von ChatGPT

Nachdem ein 16-Jähriger Suizid begangen hat, verklagen dessen Eltern OpenAI wegen Mithilfe. Doch das Unternehmen sieht die Richtlinien missachtet.

Anmerkung: Dieser traurige Fall wird uns wohl noch weiter verfolgen. OpenAI macht sich nun zunutze, dass der junge Mann mit geschickten Prompts Sicherheitsmassnahmen umgangen habe und sagt

da der 16-Jährige die Sicherheitsmaßnahmen ausgehebelt hat, habe er gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen, weshalb das Unternehmen also nicht mehr verantwortlich sei. Zudem beruft sich OpenAI darauf, dass auch in der FAQ zu ChatGPT stehe, man solle sich nicht auf das verlassen, was der Chatbot sagt.

…man möge sich nicht darauf verlassen, was der Wahrscheilichkeiten-Jongleur absondert – weiter kriegt man die Hose nicht runter!

In einer Entzugsanstalt für harte Fälle: der Schlüssel zum Drogenschrank liegt im Gemeinschaftsraum auf dem Tisch und daneben eine verpackte Spritze und darunter ein Zettel, auf diesem steht zu Lesen: „Das Heroin ist im Schrank am Ende des Ganges, kann mit diesem Schlüssel geöffnet werden, was aber nicht erlaubt ist. Das unter Umständen stark verunreinigte Heroin kann nicht konsumiert werden, da eine Spritze fehlt. Die Abteilungsleitung“.

<https://www.heise.de/news/OpenAI-Suizidhilfe-sei-Missbrauch-von-ChatGPT-11093962.html>


416. golem, 28.11.2025

Die Psychologie hinter der KI-Begeisterung

KI-Chatbots erfinden Dinge und gehen mies mit vertraulichen Daten um. Weshalb nehmen trotzdem so viele Menschen alles, was sie sagt, ernst?

Anmerkung: Ein üppiger Artikel, voll mit Unfällen und Verweisen auf Probleme. Aber auch mit den Hinweisen, wie Schutzmaßnahmen zu ergreifen wären und so fort… allerdings mit keinem darauf, dass es sich um einen groß angelegten Freilandversuch handelt, der seit einigen Jahren stattfindet.

<https://www.golem.de/news/risiken-der-ki-nutzung-uebervertrauen-und-halluzinationen-2511-202626.html>


415. t3n, 27.11.2025

Sieht köstlich aus, ist aber ungenießbar: AI Slop gefährdet Rezept-Websites und Nutzer

AI Slop, also minderwertiger von KI-Tools erstellter Content, macht auch vor Rezept-Websites nicht halt. Das drückt zum einen auf den Traffic der Betreiber:innen, kann für Nutzer:innen, die KI-generierte Rezepte nachkochen, aber auch gefährlich werden.

Anmerkung: t3n paraphrasiert eine Food-Bloggerin

KI kann Rezepte nicht selbst testen

…und wir erlauben uns dieses etwas exakter zu beschreiben, KI kann nicht

  • Rezepte erstellen
  • Rezepte lesen
  • Kochen
  • Schmecken
  • Riechen
  • Wein trinken
  • sich eine Schürze umbinden

<https://t3n.de/news/ai-slop-bedroht-rezept-websites-1718809/>


414. golem, 27.11.2025

TREND IN DEUTSCHLAND: 90 Prozent der jungen Befragten nutzen KI im Alltag

Eine Umfrage kommt zu dem Schluss: Immer mehr Deutsche nutzen KI im Alltag. Ob das allen bewusst ist, lässt sich aber schwer sagen.

Anmerkung: Was allerdings soll der letzte Satz, der etwas bedrohlich daherkommt, in dem ansonsten politikfreien Artikel, hm?!?

KI wird auch in Deutschland, einem traditionell eher technikskeptischen Land, immer beliebter und bestimmt vor allem den Alltag der jungen Generationen. Was daraus politisch abgeleitet wird, muss sich zeigen.

<https://www.golem.de/news/trend-in-deutschland-90-prozent-der-jungen-befragten-nutzen-ki-im-alltag-2511-202657.html>


413. heise, 27.11.2025

Simulationstool zeigt auf, wo überall Jobs durch KI ersetzt werden können

Ein neues Simulationstool des MIT zeigt: Aktuelle KI-Systeme könnten bereits 11,7 Prozent des US-Arbeitsmarkts ersetzen – vor allem in Verwaltung und Finanzen.

<https://www.heise.de/news/Iceberg-Index-KI-kann-bereits-11-7-Prozent-der-US-Arbeitskraefte-ersetzen-11093974.html>


412. t3n, 27.11.2025

Informationen aus erster Hand: Warum KI-Trainer davon abraten, Chatbots zu nutzen

Tausende Arbeitnehmer:innen weltweit helfen dabei, KI-Modelle zu trainieren, indem sie Antworten bewerten oder Fakten prüfen. Doch genau diese Menschen raten von der Nutzung von KI-Chatbots ab und kritisieren die Unternehmen dahinter scharf. Warum ist das so?

Anmerkung: Eine gute Frage. Unsere Phantasie, ist sie ausreichend? Ach, doch besser mal lesen…

<https://t3n.de/news/ki-trainer-raten-von-chatbots-ab-1718799/>


-411. golem, 26.11.2025

Ilya Sutskever sieht KI-Entwicklung am Wendepunkt und schweigt über seine Lösung

Der SSI-Gründer und ehemalige OpenAI-Chefwissenschaftler sieht die KI-Entwicklung an einem Wendepunkt. Anstelle immer größerer Modelle sei nun wieder fundamentale Forschung gefragt. Modelle müssten ähnlich wie Menschen effizienter lernen. Ideen, wie das möglich sei, habe er, doch lebe man nun in einer Welt, in der man nicht mehr frei darüber reden könne.

Anmerkung: Da kein echter KI-Unfall, somit ein Minus-Eintrag. Aber der Artikel ist einer der interessantesten, den wir in der jottBlog- Kategorie „KI-Unfall“ präsentieren dürfen. Wir erlauben uns zu empfehlen, diesen unbedingt zu lesen!

Um es vorwegzunehmen, wir stimmen mit Herrn Sutskever gewissermaßen, aber nicht vollumfänglich überein – jedenfalls soweit, wie der alte Geheimniskrämer uns in seine Karten schauen lässt.

Wollen wir doch an dieser Stelle die Gelegenheit wahrnehmen, einen weiteren phantastischen Film einzuführen: „Chappie„. Es ist ein Film von Herrn Blomkamp, welchen wir durch die recht erfolgreichen, wie sehenswerten Filme „District 9“ und „Elysium“ kennen können. Chappie war nicht so erfolgreich, aber der Autor dieser Zeilen erlaubt sich zu behaupten, dass dieser ein extrem interessanter Film ist – wenn man denn aus solcher Art Märchen Anregungen für die eigene Phantasie zu heben gewillt ist. Wir wollen IMDb, die diesen Film korrekter Weise mit „Künstliche Intelligenz“ auszeichnet, zitieren, so dass wir ahnen können, worum es geht

In naher Zukunft wird die Kriminalität von einer mechanisierten Polizei überwacht. Als ein Polizeidroide, Chappie, gestohlen wird und eine neue Programmierung erhält, wird er der erste Roboter mit der Fähigkeit, für sich selbst zu denken und zu fühlen.

…abgeshen davon, dass wir uns darüber freuen können, dass demnächst Kriminalität überwacht werden wird, wollen wir feststellen, dass Chappie diese Fähigkeit(en) wird erlernen müssen (decoder schiebt Herrn Sutskever

AGI ist das falsche Ziel – Superintelligenz entsteht erst im Job

unter) und während des Films wird klar, dass Chappie kein laufender Taschenrechner ist.

Derzeitige Wahrscheinlichkeits-Jonglierer (vielleicht sollten wir sie mit WJ/PJ statt mit KI abkürzen?) sind selten on-premise-infrastructure (als Voraussetzung einer offline-Autonomie!) und können noch nicht einmal Laufen, bei einem gleichzeitigen Energieverbrauch, der die Reaktivierung und den Neubau von Kernkraftwerken notwendig macht.

Wir wollen erneut vom decoder abschreiben, da es hier im Wesentlichen um etwas geht, was der decoder bei Herrn Sutskever (den sie völlig zu unrecht des Theoretisierens bezichtigen) abgeschrieben hat

Sutskever theoretisiert, dass menschliche Emotionen hierbei [so effizient zu generalisieren wie Menschen] eine entscheidende Rolle spielen, indem sie als eine Art robuste „Value Function“ (Bewertungsfunktion) dienen. Diese biologisch verankerten Bewertungen würden Menschen helfen, Entscheidungen zu treffen und aus Erfahrungen zu lernen, lange bevor ein externes Ergebnis (wie im klassischen RL [Reinforcement Learning, Bestärkendem Lernen]) vorliegt. „Vielleicht deutet das darauf hin, dass die Bewertungsfunktion des Menschen durch Emotionen auf eine wichtige Weise moduliert wird, die durch die Evolution fest verdrahtet ist“, so Sutskever.

[jott: menschliche Emotionen als eine Art robuste Bewertungsfunktion, dann aber Bewertungsfunktionen werden durch Emotionen moduliert – hmmm, da muss man mal an die originalen Aussagen ran, denn das hier Zitierte ist etwas cheesy… da ist Herrn Schreiner, der sich für den decoder-Artikel verantwortlich zeichnet, wohl etwas von den mächtigen Journalisten-Säulen gerutscht…]

Wie bereits angemerkt, wir stimmen mit Herrn Sutskever – wenn auch nicht vollumfänglich, da wir es leicht anders sehen – überein und wollen uns, ebenfalls in einer Welt lebend, in der man nicht mehr gleich alles heraus posaunen sollte, was einen so umtreibt, geheimniskrämerisch gerieren und stramm behaupten, auch etwas im Köcher zu haben (-;

<https://the-decoder.de/ilya-sutskever-sieht-ki-entwicklung-am-wendepunkt-und-schweigt-ueber-seine-loesung/>


Auch Einen entdeckt? So kann er in die Hall of Fame aufgenommen werden: KI-Unfall!

KI-Unfall (401 bis 410)

jott


[Zitationshilfe] : „KI-Unfall (411 bis 420)“, unter jottBlog : <https://jottblog.langkau.name/2025/12/10/ki-unfall-411-bis-420/> : aufgerufen am 00.00.20xx.

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