Drewermann

Dat Mäken von Brakel

Wir entnehmen, leicht bearbeitet, dem pastoralen Raum, Brakeler Land [1] Folgendes:

Das Mädchen von Brakel

Ein kleines Beispiel dafür, dass die heilige Mutter Anna auch für eine gelingende Ehe zuständig ist, findet sich in dem Märchen der Brüder Grimm:

Es ging einmal ein Mädchen von Brakel zur St. Annenkapelle unter der Hinnenburg; weil es gerne einen Mann haben wollte und auch meinte, es sei niemand in der Kapelle, so sang es:

„O heilige Sankt Anne,
 so helf‘ mir doch bald zum Manne.
 Du kennst ihn ja wohl:
 Er wohnt vor dem Sudheimer Tore,
 hat blonde Haare,
 du kennst ihn ja wohl.“

Der Küster stand aber hinter dem Altar und hörte das, da rief er mit kieksiger Stimme: „Du kriegst ihn nicht, du kriegst ihn nicht!“.

Das Mädchen aber meinte, das Marienkind, das bei der Mutter Anna steht, hätte ihm das zugerufen, da wurde es böse und rief: „Papperlapap, dummes Blag, halt den Mund und lass die Mutter reden!“

Nachdem wir nachgeschaut haben, ob es überhaupt diese Kapelle [2] gibt und wie lang das Mädchen wohl unterwegs gewesen sein mag, wenn sie je den Weg von der Annenkapelle zu Schloss Hinnenburg auf sich genommen haben sollte…

Bild: Von (A). Der Annenkapelle nach (B), dem Schloss Hinnenburg. 2,8km, 47 Minuten zu Fuß in Brakel.

…wollen wir dem Paderborner Grundwortschatz „Pinneken und Piselotten“ [3] unter „Blag, das“ die nachfolgende Erklärung entnehmen

nervender Nachwuchs

…die nicht ohne ein Anwendungsbeispiel daher kommt, nämlich

„Mögen Sie Kinder auch so gerne wie ich? Kinder machen einem ja soo viel Freude!“ – „Aber nua, bis sie wach weaden. Danach hat man wieder nua Brast mit den Blagen.“

Auch das Wort „Brast“ schlagen wir schnell im Grundwortschatz nach, ermitteln „Wut, Zorn, Ärger“ und entscheiden uns in dem obigen Zusammenhang für eine Übersetzung mit „Ärger“.

Der Autor dieser Zeilen [4] hatte gerade seine Arbeit an der höhenpsychologischen Abhandlung über „Das Mädchen von Brakel“ mit einer vorstehenden Kurzfassung beenden wollen, als ihm zufällig Herrn Drewermanns [5] Büchlein „Rapunzel, Rapunzel, laß dein Haar herunter“ [6] in die Hände fiel. Herr Drewermann hat in diesem, neben dem, dem Buch den Namen schenkenden Märchen „Rapunzel“, weiteren Grimmschen Märchen eine tiefenpsychologische Deutung angedeihen lassen. Und unter diesen finden wir auch „Das Mädchen von Brakel“ (hier: „Dat Mäken von Brakel“). Jedem, der gern erführe, warum es denn wohl gerade der Küster gewesen sei, der das Mädchen zu frustrieren trachtete, ist hiermit das Studium dieses Werkes dringend empfohlen!

Schauen wir uns noch schnell in Herrn Drewermanns Buch, also am Ende der Anmerkungen, Folgendes an

Diesem Band liegen folgende Einzelausgaben zugrunde:

Eugen Drewermann/Ingrid Neuhaus: Schneeweißchen und Rosenrot. Olten 1983

Eugen Drewermann/Ingrid Neuhaus: Der goldene Vogel. Olten 1982

Eugen Drewermann/Ingrid Neuhaus: Die Kristallkugel. Olten 1985

Eugen Drewermann: Die kluge Else/Rapunzel. Olten 1986

Eugen Drewermann: Der Herr Gevatter/Der Gevatter Tod/Fundevogel. Olten 1990

„Dat Mäken von Brakel“ wurde zuerst abgedruckt in: Annentag [9] in Brakel. Ein deutsches Volksfest. Herausgegeben von FSB, Franz Schneider Brakel, 1992; „Meister Pfriem“ Erstveröffentlichung. 

Potztausend! „Dat Mäken von Brakel“, eine Auftragsarbeit! Herr Drewermann (der, offensichtlich vernetzt mit der örtlichen Industrie, knapp 40km von Brakel entfernt, dereinst Katholische Theologie in Paderborn studierte und später den Katholischen Glauben als Profi im benachbarten Bad Driburg unter die Schäflein brachte) wird sicherlich das nachfolgende Zitat entschuldigen – da es doch als Werbung für sein äußerst lesenswertes Buch dienen soll! Wenn uns auch am Ende der tiefenpsychologischen Deutung das Märchen etwas süßlich als Legende [7] untergeschoben wird:

Kleines, mutiges Mädchen von Brakel, du bist nichts weiter als eine Legende. Doch du lebst in so vielen unbekannten tapferen Frauen, welche die heiligsten Gesetze lieber verleugnen als ihre Liebe. Kleines, mutiges Mädchen von Brakel, ich stehe nicht an zu sagen: Man sollte dich zählen unter die Kirchenlehrer. Du wärest ein Wallfahrtsort als Verkörperung der Wahrheit der Liebe selbst in Brakel und überall anderenorts. Feststeht jedenfalls: die Götter Griechenlands hätten dich lieb.

Man muss den Text nicht sehr genau studieren, um zu erkennen, dass die Kirche Herrn Drewermann nicht unbedingt und immer lieb hatte, was dieser wiederum mit der etwas anderen Götterliebe quittiert (fernab dessen, was in der uns nun bekannten Kapelle ausgestellt wird). Wir wollen unsere Gedanken an dieser Stelle in einer Verschwörungsdichtung verewigen, schieben aber diese Nickeligkeiten zwischen Herrn Drewermann und der katholischen Kirche beiseite:

Mit dem „Mäken von Brakel“ im jottBlog die „Ostwestfälische Tetralogie“ [8] abschliessend, sind wir guten Glaubens, dass Herr Drewermann seit der Veröffentlichung seiner Deutung an jedem Annentag [9] unbegrenzt Auto-Scooter fahren darf und auf Lebenszeit freie Kost und Logie in Brakel hat.

jott


[1] : Pastoraler Raum Brakeler Land, hier: Annenkapelle (dem wir die Übersetzung des Märchens entnommen haben) : <https://pr-brakel.de/glaubensorte/kirchen-und-kapellen/annenkapelle/> (abgerufen 31.07.2025)

[2] : Annenkapelle, Brakel : OpenStreetMap <https://www.openstreetmap.org/way/282744512>

[3] : Pinneken und Piselotten, Grundwortschatz zum Überleben in Stadt und Land Paderborn, Matthias E. Borner, Verlagsunion Vox Rindvieh, 4. Auflage 2012. ISBN 9783000317958

[4] : Der Autor dieser Zeilen, jott, manchen auch bekannt als Dr. Prügelpeitsch, einem gefürchteten Höhenpsychologen.

[5] : Eugen Drewermann unter Wikipedia (hier sollten wir auch den „Neuen Krefelder Appell“ stirnrunzelnd zur Kenntnis nehmen, denn da ist Herrn Drewermann wohl was von den mächtigen Säulen des Intellekts gerutscht…) <https://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Drewermann> (abgerufen 31.07.2025)

[6] : Rapunzel, Rapunzel, laß dein Haar herunter (Grimms Märchen tiefenpsychologisch gedeutet), Eugen Drewermann, dtv, 1994. ISBN 9783423350563

[7] : Legende (Sage, Märchen und Witz) : 

Legende

Herr Drewermann ordnet in seiner Laudatio „Dat Mädken von Brakel“ als Legende ein und es scheint, dass so zu verfahren, nicht schlecht zu der Definition „wunderbare Gebetserhörungen an heiligen Stätten“ (Drewermann) passt.

Der [Wahrig] meint (Auszug): „1 Heiligenerzählung, Sage von frommen Menschen 2 verzerrt dargestellter histor. Vorgang 3 lange vergangenes, nicht mehr nachweisbares u. oft fantasievoll ausgeschmücktes histor. Ereignis 4 unglaubwürdige Geschichte (…).“

[DWDS] bietet Vieles <https://www.dwds.de/wb/Legende> an, aber auch: „kurze, erbauliche religiöse Erzählung über Leben und Tod oder auch das Martyrium von Heiligen“.

Wikipedia erwähnt <https://de.wikipedia.org/wiki/Legende>, dass eine Legende ein aufgebrezelten, aber irgendwie historischen Kern hat. Vielleicht verhilft uns ein Beispiel aus unserer Lebenswelt zu einem gewissen Verständnis:

Am 19. Mai 2001 war der FC Schalke 04 für 4 Minuten und 38 Sekunden Deutscher Meister. (Wir wollen das hier als „Legende“ einblenden – es ginge auch unter der Textsorte „Sage“ – nicht ohne anzufügen: die Behauptung, dass man Deutscher Meister sei, trifft zu, wenn man Deutscher Meister ist und dieser steht fest, wenn die Saison ausgespielt ist. Ist das noch nicht der Fall und die Behauptung wird geäußert, dann handelt es sich um einen Glauben. Damals, an diesem 19. Mai, wurden zwar viele Gebete an einer, für einen bestimmten Personenkreis heiligen Stätte, dem Parkstadion, gesprochen, aber erhört wurden diese nicht, weswegen Legenden-Spezialisten so begründet von einer verminderten Legende sprechen dürfen.)

Sage

Herr Drewermann formuliert: „Eine Geschichte, die nicht historisch, doch gebunden ist an einen bestimmten Ort, heißt für gewöhnlich Sage.“.

Hat Herr Rölleke eben diese Kategorisierung für Wahr genommen und somit „Dat Mäken von Brakel“ ganz selbstverständlich in die „Sagen aus Westfalen“ [7.1] aufgenommen?

[Wahrig]: „1 (Lit.) mündl. überlieferte Erzählung histor. od. mytholog. Inhalts 2 Überlieferung, Gerücht (…)“ – nix da mit ‚gebunden an einen bestimmten Ort‘.

[DWDS] bringt <https://www.dwds.de/wb/Sage> es so auf den Punkt „ursprünglich auf mündlicher Überlieferung beruhende Erzählung von historischen oder mythologischen Ereignissen oder Naturvorgängen, die oft mit phantastischen, wunderbaren und übersinnlichen Elementen ausgeschmückt ist, jedoch im Gegensatz zum Märchen an tatsächliche Gegebenheiten anknüpft“ – hier wird, anders als bei Herrn Drewermann, die Option „historisch“ nicht ausgeschlossen.

Wikipedia <https://de.wikipedia.org/wiki/Sage> …es „entsteht der Eindruck eines Wahrheitsberichts“ – und schließt die Optionen „historisch“ und „ortsgebunden“ ein.

Beispiel einer Sage:

Auf Schalke soll es früher einmal ein trinkbares, gar gutes Bier gegeben haben.

Märchen

Herr Drewermann erwartet, ein Märchen lesend, „phantastische, traumhafte, im Irrealen spielende Geschichten“.

[Wahrig] „1 fantasievolle Erzählung ohne räumliche u. zeitliche Bindung, in der die Naturgesetze aufgehoben sind u. das Wunder vorherrscht (Kunst~, Volks~) 2 (fig.; umg.) unwahre, erfundene Geschichte (…)“.

[DWDS] <https://www.dwds.de/wb/Märchen>, daraus: „auf Volksüberlieferungen beruhende, oft auch als literarisches Kunstwerk gestaltete, kurze Erzählung, in der von wunderbaren und phantastischen Begebenheiten berichtet wird“.

Wikipedia schreibt zu Märchen <https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4rchen> von einer „frei erfundenen“ und „wundersamen Begebenheit“, weder „zeitlich“, noch „örtlich“ festgelegt.

Beispiel eines Märchens:

Weswegen wir ja auch wissen, dass es sich bei jedem kurzen, aber frei erfundenem Vortrag, dass „der FC Schalke 04 Deutscher Meister“ würde, um ein durchaus phantastisches, aber ohne zeitliche Bindung, doch eher in eine sehr weit entfernte Zukunft weisendes Märchen handelt.

Witz

Herr Drewermann schreibt in gegebenem Zusammenhang weiterhin (nachdenklich) von einer „witzigen Pointe“, von dem „einfachen Dorfschwank“, der unter Umständen vorliegend lesbar wäre. Doch nach einem empfundenen „kurzen Spaß“ wird tiefenpsychologisch losgelegt, dass die Schwarte kracht! Wir allerdings finden „Dat Mäken von Brakel“ nicht im „Lippischen Schmunzelbrevier“ [7.2] – unverzeihlicher Weise, wie konnte das passieren?

Auch hier ein Beispiel (aus der Unterkategorie „sehr, sehr kurzer Witz“):

Schalke ist unabsteigbar!

[7.1] : Sagen aus Westfalen, gesammelt und herausgegeben von Heinz Rölleke; Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, 1995. ISBN 9783499351617

[7.2] : Lippisches Schmunzelbrevier, 24 Anekdoten u. 100 Witze / ges. u. bearb. von Simon Dröge. Zeichn. von Erich Körbi. – Lemgo : Wagener, 1982. ISBN 3-921428-46-7

[8] : Ostwestfälische Tetralogie unter jottBlog <https://jottblog.langkau.name/2025/07/31/ostwestfaelische-tetralogie/>


[9] : Annentag : Die Brakeler lassen es an diesem Tag, den es, da sich sonst um die Gesundheit der Einheimischen gesorgt werden müßte, nur einmal im Jahr gibt, vernehmbar Krachen – so sehr, dass es noch in Westwestfalen vernommen werden kann! Kundige Nicht-Ostwestfalen wissen, dass im Umgang mit Zeitangaben aus dem Ostwestfälischen höchste Vorsicht geboten ist! So auch hier, denn dieser Annentag dauert länger als die im Rest der Welt üblichen 24 Stunden! Im Jahr 2025, zum Beispiel, sind es (4 * 24) Stunden, also 96 Stunden, was dann immerhin 1,095890410958904109589% des Jahres 2025 ist und wir denken, dass Brakel sich zurecht die Frage stellen lassen muss, ob es geneigt sei, dem rheinischen Schlendrian folgen zu wollen?

Siehe hier: <https://www.brakel.de/Freizeit-Gäste/Märkte-Events/Annentag/> (abgerufen 31.07.2025)

Ein Büchlein „Annentag in Brakel. Ein deutsches Volksfest“ gibt’s auch: (wohl nicht mehr neu zu erwerben; hier ist Herrn Drewermanns Deutung zum ersten Mal erschienen) unter ZVAB <https://www.zvab.com/9783883751573/Annentag-Brakel-deutsches-Volksfest-388375157X/plp> (abgerufen 31.07.2025). ISBN 9783883751573


Dat Mäken von Brakel“ : KHM (Grimm) unter Projekt Gutenberg und noch komplett in Platt : <https://www.projekt-gutenberg.org/grimm/khmaerch/chap141.html> (abgerufen 31.07.2025)

Dat Mäken von Brakel“ : unter Wikipedia : <https://de.wikipedia.org/wiki/Dat_Mäken_von_Brakel> (abgerufen 31.07.2025)

Mäken von Brakel“ : die Brakeler selber (weniger geschwätzig und der Effizienz verpflichtet) das „Dat“ weglassend. Hier mal nach ganz unten gehen (und auf’s Bild klicken), da gibt es das „Symbolfigur Anneken mit Lebkuchenherz im Riesenrad beim Brakeler Annentag“)! : <https://www.brakel.de/Freizeit-Gäste/Kultur/Mäken-von-Brakel/> (abgerufen 31.07.2025)

The  Maid  of  Brakel“ : im oben aufgeführten Wikipedia Eintrag kann man auf eine Klassifizierung Aufmerksam werden: „ATU 1476A“ …darüber ist irgendwie ;-) Folgendes zu erreichen: <https://libraryguides.missouri.edu/c.php?g=1083510&p=7916872>, dort suche man „The Girl from Brakel“ (!Girl from!), klicke drauf. In diesem Buch heißt unser Märchen allerdings „The Maid of Brakel“ und wir finden es dort auf Seite 218

Bild: Jetzt wissen wir endlich, wie das Mädchen aussieht!

The Maid of Brakel.

ONCE upon a time a Girl went from Brakel to the St. Anne’s chapel, under the Hinne mountain; and as she would have liked to have a husband, and thought there was nobody else inside, she began to sing —

„Oh, holy St Anne,

Get me a husband as soon as you can;

Tou know him quite well,

He lives at the Suttmer gate;

Has a round yellow pate,

You know him quite well.“

The Sacristan, however, was standing behind the altar, and heard it all; and he called out in a very gruff voice,

„You shan’t have him; you shan’t have him!“

The Girl thought it was the little infant standing by the mother Anne that had calledout; so she flew into a passion, and cried,

„Pepperlepap, little stupid! hold your noise and let the mother speak!“

The Maid of Brakel : „Hinne mountain„, im Original Platt „Hinnenborg“, in der hochdeutschen Übersetzung „Hinnenburg“ und in OpenStreetMap auch ’ne Burg – genauer: „Schloss Hinnenburg“ – knapp über 220m in der Höh‘: <https://www.openstreetmap.org/way/546606554>. Gibt es auch in der Wikipedia: <https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Hinnenburg> (abgerufen 31.07.2025, mit der Erkenntnis, dass man auch dem Wiki nicht alles glauben darf, denn dort wird behauptet, dass die Kiste auf 282m steht. Das tut sie nicht! Zur Sicherheit topographic-map:

Bild: Angefertigt am 13.03.2025 : <https://de-be.topographic-map.com/map-5b45k/Nordrhein-Westfalen/?center=51.74085%2C9.18395&zoom=16&popup=51.74023%2C9.18054>

The Maid of Brakel : „Pepperlepap“ (ein Wort, das selbst eine große Suchmaschine mit nur einem Ergebnis quittiert! <https://ufdcimages.uflib.ufl.edu/UF/00/04/78/01/00001/00458.txt>, 31.07.2025), im Original Platt „Pepperlepep“, in der hochdeutschen Übersetzung „Papperlapap“ – hm, wie denn nun?!?

[Wahrig] : papperlapapp! (Int.) Unsinn!, sei still! [zu babbeln, pappeln „schwatzen“] – da kann man mal sehen, eine weitere Variante (und auch Herr Drewermann hat nicht in den [Wahrig] geschaut und zitiert das Mädchen mit „Papperlap“, mit einem „p“ am Ende, wie er auch „dumme Blae“ (im Original), eher wie es Berliner oder Norddeutsche täten, mit „dumme Göre“ und nicht mit „dummes Blag“ übersetzt hat, vermutlich, weil er davon ausging, dass nicht jeder den Grundwortschatz [3] zur Hand hat?)

Wiktionary : <https://de.wiktionary.org/wiki/papperlapapp>. Doppel-p und „abweisender Ausruf gegenüber dummem Geschwätz oder unsinnigen Aussagen“. Interessant aber auch, dass Übersetzungen ins Englische gibt: „hogwash“, „pishposh“, „poppycock“, „tommyrot“. Vielleicht könnte ja mal jemand bei den Übersetzern der englischen Fassung anrufen und einen Vorschlag für die nächste Auflage machen…

[DWDS] : hier noch der Hinweis, wo es wohl herkommt, vom „Papp“ (Brei) : <https://www.dwds.de/wb/papperlapapp>.

The Maid of Brakel : „little stupid!„, jetzt wissen wir endlich, wie wir „Blag“ ins Englische übersetzen können! „Unruly kid“ (lästiges Kind), „brat“ (ungezogenes Kind) wäre aber auch gegangen – beides passte wohl besser als „kleiner Dummkopf“ oder „dumme Göre“.


[DWDS] : Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS, „Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.“), <https://www.dwds.de>.

[Wahrig] : Wahrig Deutsches Wörterbuch, Renate Wahrig-Burfeind, 9. Auflage, wissenmedia in der inmesia ONE] GmbH, 2011. ISBN 9783577075954


Zitationshilfe : „Dat Mäken von Brakel“ (vierter und letzter Teil der Ostwestfälischen Tetralogie) unter jottBlog : <https://jottblog.langkau.name/2025/07/31/dat-maken-von-brakel/>, abgerufen am 00.00.20xx

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