O wie glücklich ist der, der ein vierblätteriges Kleeblatt findet, aber NB. NB. er muß es zufälligerweise finden. Er muß im geringsten nicht danach ausgegangen sein, es zu suchen.
Ein solches Kleeblatt ist ein wahres Heiligtum. Hexen, Zauberer, Gespenster, Irrlichter, Werwölfe, ja, der Gott sei bei uns, können dem Glückskinde, das einen solchen Schatz besitzt, nichts anhaben. Ja, der glückliche Besitzer eines solchen Kleeblattes kann alle geheimen Künste eines Taschenspielers durchschauen und enträtseln. Dies Kleeblatt legt und verwahrt man am liebsten in der Bibel, und hält man auch diese nicht wert, so ist einem doch das Wunderkleeblatt heilig und teuer.
Dieses Darstellung eines Heiligtums dürfen wir unter der Abteilung 2
Einige abergläubische Meinungen, wie man sie wohl auch in der Gegend von Dortmund beachtete
welche Zahlreiche abergläubische Meinungen zum Besten gibt und die wir in „Sagen, Märchen, Legenden und Aberglaube zwischen Ruhr und Lippe“, neben anderen Edelsteinen aus dem Reich der Wunder, traut vereint vorfinden.
Nun wissen wir – auch die Nicht-Dortmunder – Erstens, warum das mit unseren Kleeblättern nie so richtig funktioniert hat, weil alle, derer wir habhaft wurden, durch eine erfolgreiche Suche zu uns kamen!
Zweitens erfahren wir, dass abergläubischen Dortmundern ein ungesuchtes, aber im Besitz befindliches Wunderkleeblatt, jenes Heiligtum, mehr wert sein konnte (oder kann?!?), als die Bibel.
Damals soll man sich im Nachbarort Bochum, der damaligen Wunderkleeblatt-Metropole zwischen Ruhr und Lippe, sehr über dieses Gebaren gewundert haben, denn galt doch dort das Wunderkleeblatt als Grundingredienz eines jeden Salates! Es geht die (leider im Büchlein nicht dokumentierte) Legende um, dass sich die Bochumer bei jeder Wunderkleeblatt-Salat-Mahlzeit für die Zukunft das beste Bier der Welt wünschten – welches sie ja dann letztlich auch bekommen sollten!
In dem Kalksteingebirge Westfalens gibt es viele swalklöeker. Zwischen Siddinghausen [1] und Weine [2] bei Büren ist ein solches Schwalchloch [3] auf einer Wiese; es soll dadurch entstanden sein, daß eine ungetaufte Gloeke von dem Turme zu Sigginghausen in den Erdboden geschlagen ist.
Dieses dürfen wir dem Buch „Sagen, Märchen, Legenden und Aberglaube aus Ostwestfalen-Lippe“ [4] auf Seite 179 entnehmen.
Bild: Zu Fuß von Weine nach Siddinghausen. (Quelle OpenStreetMap, 2025)
Jetzt mag man sich fragen, warum ich die Sage „Die Swalklöeker“ so besonders lieb habe. Also, das kam so:
Dereinst tat ich kund, dass Aberglaube dieser Tage stärker verbreitet sei, als man so im Stillen vor sich hin dächte. Und ich fügte – da ich der Überzeugung war, damit besser überzeugen zu können – als Beispiel an, dass ja auch gerade unter ostwestfälischen Schalker Fußball-Fans, ein als Gewissheit getarnter Aberglaube, nämlich, dass der S04 [5] so oder so demnächst wieder Deutscher Meister würde, sehr weit verbreitet wäre.
Ich tat dies zwei Ostwestfalen kund, von denen einer der Beiden, ein Eydeet [6], eben Fan des genannten Fussballvereins ist. (Nein! Ich schreibe besser: ein Sklave, dessen Gene zu 38% mit denen des S04-Stadionrasens übereinstimmen.)
Bild: Herr Professor Dr. Abdul Nachtigaller, ein Eydeet. ([6])
Der andere Kundeempfänger, ebenfalls Ostwestfale, schickte mir einen Grobi-Verbinder [7] zu, der auf ein Buch in einem elektronischen Laden [8] zeigte (Ja, es ist tatsächlich so, dass es bereits seit zwei, drei Jahren auch in Ostwestfalen das Grobi gibt!). Dieses angebotene Buch wurde dankenswerter Weise mit dessen Inhaltsverzeichnis beworben und demnach befände sich wohl auf der Seite 179 die Sage (das Märchen, die Legende oder auch der Aberglaube) „Die Swalklöeker“ großzügig nieder geschrieben. Und ich dachte: „Ok, das könnte doch mit Schalkern zu tun haben!“. Und so angeregt, bestellte ich das Buch, welches dann allerdings nicht, wie von mir erhofft, mit einem Vierspänner (wie diese doch häufig in den großen Wäldern Ostwestfalens anzutreffen sind) vor mein Haus gebracht und von dessen Kutscher ausgehändigt wurde. Das ist nun die Geschichte.
Jetzt wissen wir also: „Swalklöeker“ hat nix mit Schalkern zu tun. Wir wissen ebenfalls, dass die Orte Weine und Siddinghausen in der Nähe von Büren zu finden sind und auch, dass den ostwestfälischen Ingenieuren, vor allem, wenn man sich ich der Nähe von aufgehängten, doch leider ungetauften Glocken befindet, nicht vorbehaltlos Vertrauen geschenkt werden sollte. Wir wissen aber auch, dass die Wälder in Ostwestfalen groß sind und dass Steine dort eher die Konsistenz von Wattebäuschchen haben.
Was wir nicht wissen, ist, ob die Ostwestfalen keine Vierspänner mehr haben, aber auch nicht, ob S04 jemals Deutscher Meister werden wird. Also, ich glaube nicht. Nicht in diesem Universum. Ich hörte, in Einem, dem unserigen benachbart, soll so etwas möglich sein.
[3] : „schwalch“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/schwalchü>, abgerufen am 29.01.2025.
[4] : Sagen, Märchen, Legenden und Aberglaube aus Ostwestfalen-Lippe; gesammelt von Helge Dettmer; Phönix Werbung und Verlag, 1988; ISBN 3-8124-0065-0
[5] : „S04“ : Was viele nicht wissen, ist, es heißt ganz ausgeschrieben „FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V.“. Im Wesentlichen tritt man in diesem eingetragenen Verein gegen Fussbälle, deswegen steht das „F“ im „FC“ auch für Fussball, glaube ich. Man sagt, dieses gegen den Ball Treten der Schalker soll an ein Spiel, dem Fussballspiel, erinnern. Dass es sich bei diesem Verein offensichtlich um einen recht Jungen, und nach Tradition Ausschau haltenden, handeln muss, erkennt man an dem Jahr seiner Gründung: 1904 – was sich im Vereinsnamen mit „04“ zu erkennen gibt. Ein Traditionsverein, wie der VfL Bochum 1848, hatte da bereits seit 56 Jahren das Fussballspiel für sich ausformuliert und verfeinert und gibt bereits im Namen, durch die Nennung des Jahrhunderts, die Liebe zum präzisen Detail zu erkennen, die auf Schalke oft vermisst wird. Aber der Ostwestfale ist gelehrig, wie wir an dem nachfolgend zitierten Buch [5.2] erkennen können und scheut sich nicht, das Kind beim Namen zu nennen! Wie auch immer, „S04“, die offizielle Heimatseite <https://schalke04.de/>
[5.2] : Als der Fußball noch in den Kinderschuhen steckte. Fußball in OWL 1918-1945 :
[7] : Grobi-Verbinder : der „Verbinder“ auch bekannt unter „Link“. „Grobi“ ist das „GROsse Böse Internetz“. Manche sagen zum „Internetz“ auch auf englisch „Internet“, aber eigentlich weiß keiner genau was das ist und auch nicht, was da eigentlich verbunden wird.